Dieses Kapitel steht natürlich in starkem Bezug zum vorhergehenden Kapitel über den Umgang mit Verzeichnissen und Dateien in der Shell.
Wir beziehen uns auch hier wieder auf ein SuSE Linux System, wobei natürlich die Befehle auch unter den meisten anderen Distributionen ohne das Nachinstallieren von Programmen funktionieren sollten. Hauptsächlich aufgrund der Tatsache, dass diese Programme standardmäßig von allen Distributoren mitgeliefert werden (sollten).
Der tar Befehl ist ein äußerst vielseitiges Kerlchen. Ursprünglich nur für das Erzeugen eines Archivs gedacht, bietet der Befehl tar mittlerweile eine gute Unterstützung für viele gängige Komprimierungsverfahren. Auf die zwei wichtigsten (soweit das den Befehl tar betrifft) gehen wir hier ein, es empfiehlt sich allerdings für den fortgeschrittenen Benutzer durchaus sich das Handbuch mittels
man tar
anzusehen!
Bei der Erstellung eines Archives werden die entsprechenden Dateien zu einer einzigen Datei "zusammengeklebt". Daher auch der Name tar, welches der englische Name für Teer ist.
Demzufolge wird auch die erzeugte Archivdatei als tarball bezeichnet, was soviel heißt wie "Teerball". Dass dieses Vorgehen Vor- und Nachteile hat, versteht sich von selbst. Lesen Sie dazu auch den Wikipedia Artikel, den wir auf der rechten Seite für Sie verlinkt haben.
Wir erzeugen nun eine Archivdatei archive.tar aus allen Dateien die im Verzeichnis /home liegen (ACHTUNG: diese Datei kann je nach Inhalt Ihres Home-Verzeichnisses auch SEHR groß werden!):
tar -cvf archive.tar /home
Dabe bedeuten die Option c 'create', und die Option v 'verbose'. Letzteres bedeutet, dass die Operationen auf die Konsole ausgegeben werden. Mittels einer Pipe (so nennt in der Informatik sowohl das Zeichen des senkrechten Strichs, als auch die Funktion die dieser Strich hier übernimmt) könnte man diese Ausgabe aber auch in eine Logdatei umleiten.
Dieses Archiv kann auch wieder entpackt werden:
tar xvf archive.tar
To be continued!